Kia Rio

Viel Licht und wenig Schatten beim Kia Rio

In mittlerweile vierter Generation fährt der Kia Rio über deutsche Straßen. Und zumindest auf dem Prüfstand ist er immer besser geworden.

«Kia hat es offenbar geschafft, den Rio in der vierten Generation haltbarer als die Vorgänger zu machen», schreibt der «Auto Bild Tüv-Report 2023» über das Kleinwagenmodell. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) gibt es daher wenig Schatten und viel Licht und: verstelltes Abblendlicht. Mit dem Alter aber auch zahlreiche weitere Gebrechen.

Modellhistorie: Die betrachteten Generationen drei (Typ UB) und vier (Typ YB) kamen in Deutschland in den Jahren 2011 und 2017 heraus. Facelifts führte der südkoreanische Hersteller 2015 und 2020 durch.

Zuletzt bekam der Kleinwagen einen schmaleren Kühlergrill verpasst, technische Neuerung war ein 48-Volt-Bordnetz, das den Rio zum Mild-Hybrid macht. Der allererste Rio kam hierzulande im Jahr 2000 auf den Markt.

Varianten: Der Typ UB wurde als Drei- und als Fünftürer vermarktet, sein Nachfolger YB dagegen nur noch mit fünf Türen. Aufgelegt wurde auch eine Stufenheckvariante sowie auf Rio-Basis auch ein höhergelegtes Modell, doch beide wurden in Europa nicht auf den Markt gebracht.

Abmessungen (laut ADAC): 3. Generation: 4,05 m x 1,72 m x 1,46 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 288 l bis 923 l; 4. Generation: 4,07 m x 1,73 m x 1,45 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 325 l bis 1103 l.

Stärken: Die Lenkung gilt als präzise, das Fahrverhalten als ausgewogen, der Rio ist zudem auch mit Dreizylindern laufruhig. Die vierte Generation schneidet bei der HU laut «Auto Bild Tüv-Report 2023» bei den Achsaufhängungen brillant ab, im Bremskapitel immerhin «ordentlich». Beide Auflagen zeigen sich in Sachen Federn, Dämpfung und Lenkung souverän. Auch Rost kommt bei beiden Baureihen genauso wenig vor wie marode Auspuffanlagen.

Schwächen: Beide Typen kranken aber an verstelltem Abblendlicht sowie defekten Scheinwerfern und Blinkern. Beim Fahrwerk gibt es deutliche Unterschiede: Bei der vierten HU wird Typ UB in Sachen Achsaufhängung dreimal so häufig beanstandet wie andere Fahrzeuge seiner Klasse, auch die Lenkgelenke kassieren dann oft schlechte Noten.

Im gleichen Alter treten auch Probleme mit Bremskomponenten immer deutlicher zutage – bei Leitungen und Scheiben, aber auch bei der Bremsfunktion. Und: Der Rio rasselt überdurchschnittlich oft durch die Abgasuntersuchung (AU).

Pannenverhalten: Gut bis mittelmäßig – so schneidet der Rio in der ADAC-Pannenstatistik ab. Am anfälligsten auf der Straße sind Exemplare der Erstzulassungsjahre 2014 und 2015. Als Pannenschwerpunkte nennt der Club Batterien bei Autos von 2015 sowie die Zündkerzen (2012 und 2013).

Motoren: 3. Generation: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 62 kW/84 PS bis 80 kW/109 PS; Diesel (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS und 66 kW/90 PS; 4. Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 62 kW/84 PS bis 88 kW/120 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 57 kW/77 PS und 66 kW/90 PS.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

– Rio 1.2 Attract, Dreitürer, UB (2016); 62 kW/84 PS (Vierzylinder); 81.000 Kilometer; 5275 Euro.

– Rio 1.0 T-GDI Vision, Fünftürer, YB (2021); 74 kW/100 PS (Dreizylinder); 26.000 Kilometer; 15.250 Euro.

– Rio 1.1 CRDi Edition, Fünftürer, UB (2017); 55 kW/75 PS (Dreizylinder); 104.000 Kilometer; 7350 Euro.